Das Rudergerät – eine kleine Übersicht der Arten

Das Rudergerät – eine kleine Übersicht der Arten

Das Rudergerät, auch Indoor Rower oder Ruderergometer genannt, ist eines der beliebtesten und auch ältesten Fitnessgeräte. Du kannst ein komplettes Ganzkörperworkout am Rudergerät absolvieren, weil einfach so gut wie alle großen Muskelketten bei einer Bewegung am Rudergerät beteiligt sind. Zudem ist es ein ausgezeichnetes Kraftausdauer-Training. Im Laufe der Jahre hat sich auch die Technik weiterentwickelt und so stellt sich ein Neuling am Rudergerät vor dem Kauf womöglich einige Fragen. Denn Rudergerät ist ja heutzutage nicht gleich Rudergerät. Nein – die verschiedenen Modelle unterscheiden sich mittlerweile in der Art des Aufbaus und des Antriebes. Soll es ein Rudergerät mit Wasserwiderstand werden? Oder doch eines mit Magnetwiderstand? Dazu gucken wir uns heute einmal die großen Unterschiede bei den gängigsten Rudergeräten an sowie deren mögliche Vor- und Nachteile.

Die ersten Ruder-Sportgeräte

Es gibt Patent-Dokumente, die belegen, dass bereits Ende des 19. Jahrhunderts Rudergerät-Konstruktionen entwickelt wurden. Seit Mitte der 50er-Jahre gibt es Ruderergometer, die die Ruderbewegung eines Ruderers auf dem Wasser annähernd simulieren können. Die damaligen ersten Indoor Rower wurden mittels eines Eisenrades und eines Magnetwiderstandes betrieben. In den 70ern wurde erstmals ein Ruderergometer entwickelt, das durch eine spiralförmige Riemenscheibe mit Schwungrad angetrieben wurde. Seit 1980 gibt es Rudergeräte mit Luftwiderstandsantrieb. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Antriebsarten und Rudergerätetypen. Allen gemein ist eine Art Widerstandssystem, gegen den der Ruderer arbeiten muss. Beim richtigen Rudergerät in einem Gewässer erledigt das ja das Wasser selbst. Bei den Indoor Rowern soll dieses Gefühl des echten Ruderns ebenfalls vermittelt werden. Mittlerweile ist es Standard, dass der Sitz des Gerätes sich auf einer Schiene bei der Bewegung mit nach vorn und hinten bewegt. Auch digitale Anzeigegeräte zur Messung und Auswertung der Leistung sind mittlerweile bei jedem Rudergerät dabei. Der Funktionsumfang ist dabei angeglichen an das Preislevel des Gerätes. Der Widerstand wird erzeugt durch Reibung/Hydraulik, Magnetismus, Luft oder Wasser.

Rudergerät mit Magnetwiderstand

Nun stellt sich dem Kaufwilligen also die Frage: Was für eine Art von Rudergerät kaufe ich mir denn? Neben der Frage, wie viel es kosten darf und wie viel Platz es daheim beanspruchen darf, ist die Art des Widerstandes ein entscheidendes Kaufkriterium. Fast alle gängigen Rudergeräte laufen über ein Seilzugsystem, bei welchem man einen langen Quergriff hat, der mittels eines Seilzuges mit dem Antrieb vorne verbunden ist und gegen den Widerstand nach hinten gezogen werden muss. Der Magnetwiderstand ist eine gängige Technik: Hierbei sind mehrere Magnetscheiben vorhanden und in der Mitte das Schwungrad. Je nach Distanz zu den Magnetscheiben wird das Schwungrad nun entweder abgebremst oder aber der Widerstand lässt nach. Es gibt hier auch noch unterschiedliche Konstruktionsformen, aber wir wollen es nicht zu kompliziert machen.

Vorteile eines Ruderergometers mit Magnetwiderstand:

  • Es erzeugt so gut wie keine Geräuschkulisse beim Widerstand
  • Häufig sehr kompakt und auch zusammenklappbar
  • Anfängergeeignet: oftmals günstiger als die beiden anderen Antriebe

 

Nachteile eines Ruderergometers mit Magnetwiderstand:

  • Keine komplett authentische Ruderbewegung, da der Widerstand über den Zug hinweg gleichbleibt
  • Maximaler Gerätewiderstand ist limitiert und häufig niedriger als bei den anderen beiden Optionen (Wasser und Luft)
  • Preisgünstige Modelle sind häufig nicht so langlebig

 

Rudergerät mit Luftwiderstand

Ein Ruderergometer mit Luft als Widerstand ist ein klassisches Modell, welches im Laufe der Zeit technisch immer weiter verfeinert wurde. Hierbei arbeitet die Schwungmasse nicht gegen einen magnetischen Widerstand oder den Widerstand des Wassers, sondern gegen die Luftverwirbelung, die beim Bewegen der Schwungmasse entsteht. Diese Geräte werden sehr gerne für das HIIT (High Intensity Interval Training) eingesetzt, weil man mit ihnen nur durch die eingesetzte Kraft und Geschwindigkeit den Widerstand und damit die Intensität bestimmen kann.

Vorteile eines Ruderergometers mit Luftwiderstand:

  • Ruderbewegung authentischer als mit Magnetwiderstand
  • Günstiger meist als Wasserrudergeräte
  • Recht kompakt, oft zusammenklappbar
  • Automatische Anpassung des Widerstandes

 

Nachteile eines Ruderergometers mit Luftwiderstand:

  • Sie sind die lautesten Modelle, verursachen mehr Lärm als Wasserrudergeräte
  • Oftmals recht lang, weil Platz benötigt wird für die Luftumwirbelungen
  • Teurer in der Regel als Modelle mit Magnetwiderstand

Rudergerät mit Wasserwiderstand

Es ist für viele die Crème de la Crème der Indoor Rower: Ein Rudergerät, an dem – meist vorne und mittig – ein runder Wassertank befestigt ist. Diesen füllt man nach Herstellerangaben mit Wasser auf. Der Widerstand beim Rudern wird bestimmt durch die Füllmenge/-höhe im Tank. Je mehr Wasser sich im Tank befindet, umso höher wird der Widerstand, gegen den gearbeitet werden muss. In dem Tank befindet sich eine Art Paddel, der durch Deine Zugbewegung sich gegen den Wasserwiderstand bewegen muss.

Vorteile eines Ruderergometers mit Wasserwiderstand:

  • Sehr leises Rudern
  • Das Geräusch des aufwirbelnden Wassers wird oft als angenehm empfunden
  • Authentisch: Kommt dem klassischen Rudern auf einem See am nächsten

 

Nachteile eines Ruderergometers mit Wasserwiderstand:

  • Sind mit am teuersten unter allen Modellen
  • Bei gefülltem Tank recht hohes Gewicht
  • Einige können es als Nachteil empfinden, wenn der Widerstand nicht durch ein Display gesteuert werden kann

 

Es gibt noch eine vierte Widerstandsmechanik, nämlich ein hydraulisches Auslegersystem. Sie sind aber von allen Indoor Rowern sowohl optisch als auch technisch die Modelle, die dem richtigen Rudern am unähnlichsten sind. Zudem sind sie für ein ernsthaftes Rudertraining nicht so gut geeignet wie die anderen Modelle und daher auch nicht in gängigen Fitnessstudios oder Functional Boxen vertreten. Daher wurde hier auf diese Modelle nicht ausführlich eingegangen.

Kauf eines Rudergerätes: die Qual der Wahl

Wer sich mit dem Kauf eines Rudergerätes beschäftigt, der achtet somit nicht nur auf den Preis, die Einstellmöglichkeiten und die Technik, sondern vor allem auch auf die Art des Widerstandes. Ideal wäre es, wenn Du alle Modellarten einmal irgendwo ausprobieren könntest und Dich hinreichend vor dem Kauf informierst. Dann ist ein Ruderergometer eine ausgesprochen langlebige Investition, an der Du viel Freude haben wirst.

 

Die Autorin - Melanie

Blog-Autorin Melanie Benthin

Melanie ist freiberufliche Texterin & Korrektorin. Sie betreibt Funktional Fitness und ab und an auch mal eine Einheit Crossfit. Lieblingsübung: Deadlifts. Ansonsten mag sie Vini-Yoga, ist Katzenfreundin und Matcha- und Espresso-Fan.

 

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